Montag, 25. November 2013

Warum mich bestimmte Menschen in Zukunft "Gutmensch" nennen sollen

Ich war schon vieles in meinem Leben: der Gute, der Böse, Nationalist, Existentialist, Fundamentalist, Humanist, Liberaler, Kranker und Heiler, Grüner, Schwarzer, Gelber und besseres und schlimmeres...

In letzter Zeit aber ordnen mich immer wieder Mitmenschen in die Kategorie "Gutmensch" ein. Irgendwie ärgert mich das. Ich weiß aber nicht so genau, warum. Was liegt also näher, als einmal zu googeln, was es mit den Gutmenschen oder dem Gutmenschentum, wie es immer wieder heißt, so auf sich hat.

Erstes (und damit ob des Ratschlusses der Algorithmen des allwissenden Google relevantestes) Suchergebnis ist der Eintrag auf Wikipedia:

Gutmensch, so heißt es dort, sei „...eine ironische Verkehrung des ausgedrückten Wortsinns „guter Mensch“ in sein Gegenteil, und gilt als politisches Schlagwort mit meist abwertend gemeinter Bezeichnung für Einzelpersonen oder Personengruppen („Gutmenschentum“), denen ihr Attribut „Gutsein“ oder „Gutseinwollen“ als übertrieben moralisierendes odernaives Verhalten unterstellt wird.“

Hab ich es doch geahnt... „ironische Verkehrung des ausgedrückten Wortsinns „guter Mensch“ in sein Gegenteil“ Deswegen hat es mich geärgert, so genannt zu werden oder doch zumindest ideologisch oft mit derlei Zeitgenossen in einen ideologischen Topf geworfen zu werden. Es scheint sich hier nach Ansicht der breiten Masse, welche diesen Begriff verwendet, um eine negative Eigenschaft zu handeln, weil jene welche naiv bis dümmlich seien...

Dann aber habe ich weiter gelesen, dass das Wort „Gutmensch“ im Januar 2013 bei der Wahl zum Unwort des Jahres auf Platz zwei gelandet ist. Als Grund für die Wahl zu einem der top Unworte, gab die Jury an, mit dem Wort werde „insbesonders in Internet-Foren das ethische Ideal des >guten Menschen< in hämischer Weise aufgegriffen, um Andersdenkende pauschal und ohne Ansehung ihrer Argumente zu diffamieren und als naiv abzuqualifizieren“. Es sei, sie die Jury, ein „Kampfbegriff“ gegen Andersdenkende...

Nun, ich denke oft „anders“. Aber (wie wohl jeder, der überhaupt irgendwas denkt) ich dachte, dass mein Andersdenken eben gut, vielleicht sogar besser sei, als das anderer Andersdenkenden, weil ich doch WIRKLICH das Gute wollte und für mich (was mich ebenfalls mit den meisten Menschen gemein machen dürfte) klar war, dass bei meinen Differenzen mit dem Mainstream allein die pure Vernunft mich antreibt, zu opponieren.

Was macht mich also in den Augen derer, die eher zufrieden sind und die Dinge am liebsten so belassen würden, wie sie sind, zum Gutmenschen? Ich zähle da mal zwei Fakten zusammen, die ich für richtig halte, welche mich aber offenbar verdächtig machen:

1.
Anthropogene Klimaveränderung hin oder her – es spielt keine Rolle ob wir Menschen für den Klimawandel, die Klimakatastrophe oder sonst was in der Richtung verantwortlich sind. Es spielt aber sehr wohl eine Rolle, ob es mit gesundem Menschenverstand vereinbar ist, endliche Ressourcen in einer endlichen Umwelt mit Blick auf bestenfalls mittelfristig Wirtschaftsinteressen derart zu verbrauchen, dass sie Mensch und Umwelt schädigen. Und selbst der in seiner Ansicht gefestigtste „Klimakritiker“ wird anerkennen müssen, dass die Produkte aus der Verbrennung fossiler Energieträger gesundheitsschädlich sind. Auch im Hinblick auf die wertvollen Produkte (Medikamente, Werkstoffe, etc.), welche aus Erdöl hergestellt werden können, ist ein möglichst sparsamer Umgang mit diesem Rohstoff doch schon aus purem Egoismus zwingend geboten.

2.
Ich glaube, dass wer sich „christlich“ nennt, auch so handeln sollte, weil er sich ansonsten nicht nur unglaubwürdig macht, sondern all seine Argumente schwachsinnig erscheinen lässt. Wer zum Beispiel sagt, dass die Vorstellung eines personalen Gottes nicht reiner Aberglaube ist, andererseits aber für diesseitige Vorteile die Regeln der eigenen Religion verletzt und sogar den großen neutestamentlichen Lehrer, den Verkünder der frohen Botschaft brüskiert, indem er gegen dessen Lehre handelt, der widerlegt sich selbst – automatisch.

Naja – und dann habe ich noch viel mehr Vorstellungen und Ideen, die gelegentlich als Gutmenschentum abgetan werden. Aber um die geht es hier ja nicht. Es geht darum, warum ich in Zukunft gerne als Gutmensch bezeichnet werden will.

Als Mitglied des Deutschen Journalisten Verbandes gehe ich davon aus, dass die Funktionäre dieses Verbandes ganz richtig liegen, wenn sie vermuten (übrigens im Einklang mit renommierten Sprachwissenschaftlern), der Ursprung des Wortes „Gutmensch“ sei in der Sprache des Nationalsozialismus zu suchen.

Kardinal Graf von Galen hatte sich zur Zeit des staatlich geförderten Rassenwahns gegen die Ermordung von Menschen mit Behinderung eingesetzt. Er und seine eine Anhänger, die gegen dieses unmenschliche Verbrechen protestierten, wurden von den Nazis mit „Gutmensch“ bezeichnet. Ein weiterer Hinweis auf den Urspurung des Wortes im Nazi-Jargon ist die Tatsache, dass es sich möglicher Weise aus dem Jiddischen „a gutt Mensch“ ableitet. Der DJV verweist ausserdem auf Adolf Hitler, der in seinem Buch „Mein Kampf“ die Vorsilbe gut wiederholt in abwertendem Zusammenhang verwendet hatte.

Ach so? Ein Gutmensch ist also einer, der den Nazis nicht in den Kram passt???

Hehe – bitte, ihr Leute, die ihr meine Argumente nicht hören wollt, mich als ideologisch verbrämt einstuft und glaubt, ich könne mit meinen Ansichten nicht im Recht sein: nennt mich gerne einen Gutmenschen :-) Ich verstehe das in Zukunft als Auszeichnung meiner Eigenschaft, ideologisch nicht zu euch zu passen. Und ich werde diesen und auch andere Titel, die ihr mir verleiht, mit stolz, wie Einen Orden vor mir hertragen. Nicht nur, weil er mich als etwas wirklich besonderes kennzeichnet, sondern weil er offenen Menschen auch gleich ermöglicht zu erkennen, wess Geistets Kind ihr seid...


Selbstverständlich irre ich mich immer wieder mal. Aber ich mache keinen Hehl daraus. Ich ändere Meine Meinung, wenn ich erkenne, dass ich einer falschen Annahme aufgesessen bin. Aber bei Euch habe ich das noch nie gesehen – diesen Prozess der selbstkritischen Reflexion...

Montag, 3. Juni 2013

Das Ende eines weiteren Originals - das Lindwurmstüberl ist Geschichte.

Eine Ära geht zu Ende...

Rund 38 Jahre lang wurde das Kult-Lokal "Lindwurmstüberl" in München von der Gastronomenfamilie Ensle betrieben. Vor ca. 10 Jahren hat der älteste Sohn das Gasthaus übernommen und erfolgreich weiter geführt. 

Das Lindwurmstüberl macht nach außen hin nicht besonders viel her. Auch die Inneneinrichtung ist eher als zweckmäßig zu bezeichnen. Aber letzteres hätte geändert werden sollen, bei der jüngsten Renovierung. Nur der vehemente Protest von Stammgästen hat dafür gesorgt, dass die alten Stühle und Tische erhalten geblieben sind. Aber eigentlich hat das nie eine wirkliche Rolle gespielt. Es war wohl schon immer so, dass das eigentliche Inventar, beziehungsweise die eigentliche Seele eben aus diesen Stammgästen bestanden hatte.

Seit jeher haben sich im Lindwurmstüberl Gäste aus allen Schichten getroffen. Egal ob arme Rentner, die sich einmal in der Woche ein erschwingliches und gutes Mittagessen gönnten, Arbeiter, die hier ihre Mittagspause verbrachten oder Banker und Manager, denen eine gute Küche wichtiger war als ein ausgefeiltes Konzept zur Erlebnisgastronomie.

Der Charme der Servicekräfte war handfest bis gewöhnungsbedürftig, aber immer korrekt und ehrlich. Der Service selbst kann im Vergleich mit den zahllosen Gaststätten und Kneipen in München nur als vorbildlich bezeichnet werden. Das Geheimnis: Kaum einer der Kellner und Bedienungen war eine Aushilfskraft. Es war immer schon selbstverständlich, dass der Gast im Lindwurmstüberl von Profis bedient wird, die auch mit einer großen Zahl von hungrigen Gästen fertig wurden, jedem seine Bestellung zügig servieren konnten und dabei auch noch gelassen blieben. Etwas, das in der heutigen Gastro-Landschaft eine Ausnahme darstellt.

Aber jetzt - wo alles vorbei sein soll - habe ich mich mit der kompletten Familie noch einmal nach München begeben, um ein letztes Mal ein letztes Mahl einzunehmen.

Das Lindwurmstüberl macht dicht - und doch nicht. Ein neuer Wirt wird ab dem 1. Juli 2013 die Gaststätte übernehmen. Aber, dass es nie mehr so werden wird wie bisher, ist jedem klar, der das Kult-Lokal kennt und - vor allem die konstant hohe Qualität der Speisen - zu schätzen weiß.

Das Lindwurmstüberl hatte nicht die besten Brathähnchen oder Schweinshax'n, weil die die Luft dort so gut ist, sondern weil der Chef in der Küche nicht nur mit gearbeitet hat, weil es ihn billiger kommt, sondern weil Ralf Ensle (wie sein Vater schon) Koch aus echter Leidenschaft ist.

Über die Gründe, warum Ensle aufhört, wurde in der Presse schon genug spekuliert. Da stehen Halbwahrheiten und Unwahrheiten und eben Spekulationen. Ich weiß, was der wahre Grund für das Ende einer Ära ist - ich habe persönlich mit dem Wirt gesprochen. Und ich glaube, dass es für ihn vielleicht sogar eine echte Chance sein könnte, etwas ganz anderes, Neues, Interessantes zu machen. Wann und was es auch immer sein mag :-)

Aber was mich persönlich (abgesehen vom Verlust des besten Brathähnchen Münchens) ein bisschen traurig macht, ist die Tatsache, dass hier wieder ein echter Geheimtipp verloren geht, weil irgend jemand geglaubt hat, man müsse den Wirt erpressen, damit er 365 Tage im Jahr die Gaststätte offen hält. Kein Sonntag, kein Feiertag, keine Ferien. Und das in einem Stadtviertel, das an Wochenenden und Feiertagen so tot ist, dass es als Kulisse in einem Endzeitfilm dienen könnte...

Es gibt Grenzen des Wachstums und der Gewinnmaximierung. Einige haben das nicht eingesehen. Aber die werden niemals zufrieden, also niemals glücklich sein. Und das ist es doch eigentlich, was das Ziel von allem sein sollte, oder?

Ich war bei meinem letzten Besuch im Lindwurmstüberl wieder einmal mehr als zufrieden mit perfekten Pommes frites, einem Medium-Steak zum Niederknien und einem selbst gemachten Salat, der wahrlich an Frische und Geschmack keine Wünsche offen lässt. Das alles ist längst keine Selbstverständlichkeit mehr, wenn man in einem Münchner Lokal zum Essen geht. Aber solche Erwartungen werden sich die Menschen vielleicht irgendwann mal ganz abgewöhnen müssen.

Ich habe auf jeden Fall noch zwei halbe Hähnchen mit nach Hause genommen und sie am Tag darauf kalt verspeist. Mit großem Genuss!

Ich verabschiede mich hiermit in Dankbarkeit von einer der qualitativ hochwertigsten Küchen Münchens.

Schad' is, dass wahr ist aber wahr ist, dass gar is' :-/

In ein paar Jahren werde ich wieder dort hin gehen. Dann vielleicht in eine Sushi-Bar oder auf einen Kaffee im Starbucks. Wir werden sehen.

Aber ich werde mich immer daran erfreuen können, dass ich von frühester Kindheit bis Anfang 40 hier immer wieder mal einen erfrischend guten und günstigen Schmaus hatte :-)


DIE perfekte Diät für alle Menschen...


Die gute Nachricht des heutigen Tages lautet:

Es gibt verschiedene Ansätze für eine gute Ernährung. Die entspannendste Erkenntnis ist aber: Die perfekte Ernährung für Menschen gibt es nicht.

Warum? Weil sich die Menschen seit Millionen von Jahren zu dem entwickelt haben, was sie heute sind (inklusive Verdauung und Stoffwechsel). Es gab aber zu keiner Zeit das, was man eine "perfekte Ernährung" nennt. Niemals.

Also hat sich der menschliche Organismus perfekt auf das eingestellt, was man suboptimale Ernährung nennen könnte. Das ist natürlich kein Freibrief für einseitige Ernährung (wie viele sie heute pflegen, indem sie entweder zu viel von einer Sache essen oder ganz auf eine andere im Dienste einer Diät verzichten). Im Gegenteil: Die einzige Konstante war das Fehlen einer Konstante. Also ist das, was wir am besten tun sollten:

Abwechslungsreiche Ernährung mit allen verfügbaren Bestandteilen.

Keines der Heilsversprechen von dogmatischen "Ernährungsexperten" konnte in den letzten Jahrzehnten das erfüllen, was sie an Erwartungen geweckt haben.

Natürlich wäre das DIE Erkenntnis. Und vielleicht fragst Du Dich, warum diese frohe Botschaft nicht schon viel weiter verbreitet wurde. Das kann ich Dir sagen. Es gibt einen sehr wichtigen Grund, warum das nicht längst allgemeiner Konsens ist:

Damit lässt sich kein Geld verdienen!

Donnerstag, 11. Oktober 2012

Nur noch Propaganda...

Was mich an der Ökostrom Debatte so nervt, ist die Tatsache, dass immer behauptet wird, die alternativen Energien seien einfach teurer... das stimmt aber nicht! 

Die Atomenergie wurde über viele Jahre mit weit über 250 Milliarden Euronen staatlich (also aus Steuermitteln) gefördert. Hätte es diese Förderung nicht gegeben, wir hätten in Deutschland kein einziges AKW. Und ich sage nicht, dass das gut wäre. Die Atomenergie zu erforschen, war meiner Ansicht nach die richtige Entscheidung. Jetzt, da wir aber schlauer sind, sollten wir auch schlauer handeln.

Das größte Problem an der Nutzung der alternativen Energiequellen für die Industrie ist, dass (bei vernünftiger Nutzung und Ausbau) die regenerativen Energiequellen sehr dezentral arbeiten können. Das erschwert die Kontrolle durch große Konzerne. Deshalb sind die Energiegiganten ja so interessiert an großen Wasser- und Windkraftwerken.

Die Verteilung von Strom bei zentraler Erzeugung bedarf natürlich eines gut ausgebauten und hoch leistungsfähigen Verteilungsnetzes. Aber ein solches System ist auch deutlich störanfälliger. Der Ausfall eines einzigen Knotenpunktes führt zum Stromausfall für tausende bis millionen von Haushalten. Die denkbaren Ursachen für solch eine Störung sind zahllos, von technischen Problemen über Naturkatastrophen bis hin zu Anschlägen oder kriegerischen Auseinandersetzungen. Bei einer dezentralen Versorgungsstrategie (vergleichbar der Struktur des Internet) sind großflächige Ausfälle nahezu unmöglich. Ja auch Ausfälle kleiner Segmente können (bei intelligenter Planung) praktisch unverzüglich kompensiert werden.

Meiner Ansicht nach die einzige Lösung: kleinst mögliche Kraftwerke (auf Haushaltsebene - gemeint sind Wind- Sonnen- Blockheizkraftwerke, etc.) in kommunaler Hand oder in der Hand von Kleinunternehmern. Das wäre meiner Meinung nach das erstrebenswerte Modell für die Energieversorgung der Zukunft. Und das nicht nur aus Sicht der Versorgungssicherheit. Denn die Vermeidung von Monopolen hilft auch, mehr Menschen in Lohn und Brot zu halten.

Sonntag, 11. September 2011

Abschluss ohne Heimfahrt

Tag 8:

Es ist so weit: die Wind-App sagt ideale Bedingungen fürs Drachensteigen lassen voraus. Am Vorabend hatten die Eltern meiner geliebten Frau uns fast auf einen Tagesausflug für heute festgenagelt. Nach Bremerhaven sollte es gehen... dabei ist nur noch heute passabler Wind zu erwarten. Wenn ich der App Glauben schenken darf, ist ab Dienstag durchgehend zu viel Wind gepaart mit immer wiederkehrendem Regen) zu erwarten.

Ich mache mich also unmittelbar nach dem Frühstück auf den Weg, um endlich mal ungetrübte Freude bei meinem Hobby empfinden zu können.

Und tatsächlich es herrscht ein starker, nicht immer beständiger aber mehr als ausreichender Wind. Und, was ich die vergangenen Tage immer mehr vermutet als gewusst habe: es ist geil!

Einen Kite zu lenken ist leichter Sport, ein Grund an die frische Luft zu gehen und zutiefst befriedigende Meditation. In die Lüfte gehoben vom Wind, gelenkt von mir selbst, zieht er in mal weiten, mal engeren Radien seine Bahnen am Himmel. Das pfeiffende Geräusch des Windes, den die Leinen zerschneiden, begleiten die eleganten Bewegngen des farbenfrohen Schirmes.

Sofort drängen sich Parallelen zum sogenannten echten Leben auf, das mit Metaphern aus diesem Sport angereichert werden könnte: wo der Wind am stärksten bläst, ist nicht zu sehen – es muss erahnt werden; aus einem Luftloch manövriert man seinen Kite nicht durch Überlegung heraus, sondern fast ausschließlich durch intuitives Handeln; und die vielleicht wichtigste Erkenntnis ist, dass der Drachen nur deshalb aufsteigt und fliegt, WEIL er durch eine Leine festgehalten wird.

Ein Bild, das auch sehr gut auf die Erziehung von Kindern oder auf Ausbildungssituationen im Allgemeinen übertragbar ist . Lässt man die Leinen zu lose, wird der Drachen sich gar nicht erst in nennenswerte Höhen erheben können, sondern vielleicht nur vom Wind über den Boden geschleift. Zieht man sie zu straff, wird sich der Schirm eventuell gar losreißen und in der Folge jeder weiteren Kontrolle entziehen, um letztlich an einem nicht näher bestimmbaren Ort nieder zu gehen. Nur das rechte Gleichgewicht aus Ziehen und Loslassen führt zur Entfaltung der Schönheit des Fluges. Mal ist die Leine zur Linken straffer zu halten, mal die zur Rechten. Je nach Zugverhältnis zieht der Kite nach links oder nach rechts. Das perfekte Wechselspiel erst ermöglicht, einen eigenen Kurs, eine schöne Figur im Gleiten am Himmel.

Es kommt mir beinahe vor, wie eine Erweiterung von Tai Chi am Himmel.

Dieses Erlebnis gönne ich mir zwei mal an diesem Montag. Erstaunlich vor allem, wie viel Freude es bereitet. Noch erstaunlicher dann, wie viel Energie man offenbar in dieses Spiel investieren muss. Nach jedem Ausflug komme ich in die Ferienwohnung zurück und bin ganz überrascht, wie erledigt und ausgepowert ich mich fühle. Ein Sport, wie mir scheint, der gesund ist, ohne spaßbefreit anstrengend zu sein ;-)


Tag 9:

Wieder einmal hatte die Windfindungssoftware auf meinem Handy recht: es stürmt. Windstärken von vier bis sieben sind prognostiziert. Und das Heulen des Sturmes vor der Tür flößt Respekt ein. Kein Gedanke daran, meinen neuen – so wunderbaren Kite zu riskieren.

Kein Gedanke daran aber auch, weil heute der Ausflug mit den Schwiegereltern nach Bremerhaven ansteht. Um 9:15 Uhr werden wir abgeholt. Weil ich es mir mit niemandem aus der näheren Verwandtschaft dauerhaft verderben möchte und doch das Internet praktisch für jedermann zugänglich ist, verzichte ich an dieser Stelle auf eine detaillierte Schilderung der Umstände von Hin- und Rückfahrt. Nur so viel: nicht alle Straßen können nach Rom führen, da einige in der navigatorischen Bedeutungslosigkeit enden.

Bremerhaven ist eine bemerkenswerte Stadt. Beeindruckende Hafenanlagen, ein gut organisierter kleinerer, alter Hafen, in dem vorwiegend die Euros der Touristen aus-geschifft werden sollen und ein relativ neu gebauter Hotelturm, der eine atemberaubende Aussicht auf das Umland ermöglicht. Und das bei Windstärke sieben! Wer frei von Höhenangst ist und nicht an Magersucht leidet (da in solcher Höhe das Merkmal >vom Winde verweht< einen bitteren Beigeschmack erhalten kann), der sollte sich da unbedingt hoch begeben.

Dann gab's noch das Mittagessen, das an einfacher Schönheit im Gesamtbild kaum zu übertreffen sein dürfte. Gebratener Hering (kein Brathering im klassischen Sinne), Kartoffelsalat und Pots (die Kurzform von Potsdamer, welches in Bayern wohl eher als Radler bekannt ist). Das Pots wollte ich weltmännisch, wie ich mich als Sprachgenie zu Recht fühle, mit der nordischen Bezeichnung Alsterwasser bestellen. Das hätte mir, wie ich unmittelbar erfahren musste, in Hamburg vielleicht gerade noch Anerkennung eingebracht. Hier, in einer total verschiedenen Gegend bekam ich auf mein „Ein Alsterwasser, bitte.“ nur den trockenen Kommentar einer altgedienten Servicekraft „Ein Pots, für den Herren.“. Unnötig, zu erwähnen, dass die Bedienung während unseres Dialoges nur einmal kurz von ihrem Notitzblock aufblickte, um mir ein freundliches (vielleicht mitleidiges???) Lächeln zu schenken. Alles in Allem gilt aber: dieser Laden („Fischbäcker“) ist nahezu uneingeschränkt für jeden empfehlenswert, der Wert auf gute und bodenständige Küche ohne jeden Schnickschnack legt.

Nachdem mein Schwiegervater uns (später auch der Bedienung) erklärt, dass er keinen Fuß mehr in diesen Laden setzt, wenn nur irgend etwas von der Einrichtung modernisiert würde, wies er meine Schwiegermutter kurz an, die Rechnung zu begleichen. Dankenswert in jedem Fall. Das hier ist sein Stammlokal, wie er stets beteuert, 933km von seinem aktuellen Wohnort entfernt.

Im Anschluss fahren wir nach Hause – also in unsere Pension. Dankenswert schon wieder. Und der Rest des Tages findet vollkommener Erschöpfung hingegeben im Bett statt, von wo aus wir einen perfekten Blick auf den Fernseher genießen.

Morgen geht’s nach Hause – ins echte Zuhause :-)

Montag, 5. September 2011

Tag 6 und 7:

Tag 6:

Nordenham – direkt an der Weser.

Fantastisches Wetter, meine Frau, das Auto meiner Eltern, ich und kein Zeitplan. Ein Ausflug nach Nordenham steht also an. Die Heimat meines Schwiegervaters. Zunächst gab es einen Besuch auf dem dortigen Friedhof – Verwandtschaft meiner geliebten Gattin einen „Besuch“ abstatten.

Zunächst aber noch eine Erkenntnis: Kaufland Kunden wirken auch knapp 1.000 Kilometer von Traunstein entfernt, naja, sagen wir mal „eher sonderbar“. Nein. Vergessen wir das wieder. Ich habe noch nie einen Kaufland besucht und mich nicht irgendwie asselig gefühlt. Kaufen da wirklich vorwiegend Menschen ein, die ganz unten angekommen sind und sich dabei auch noch toll vorkommen? So kommt mir das zumindest vor. Naja – ich hab nicht wirklich ein Problem damit. Aber wenn ich selbst unrasiert und bin, habe ich in den Läden stets das Gefühl, ich sei jetzt auch „ganz unten“. Und also ehrlich: ist das überheblich von mir, zu behaupten, dass eine Dusche vor den täglichen Einkäufen nicht zu viel verlangt ist??

Ach, als arrogant bezeichnest Du mich? Tja – Niveau wirkt von unten fast immer wie Arroganz ;-)

Nein, jetzt ist Schluss mit Lästern. Dennoch mein Appell an alle, die zum Einkaufen gehen, mit der U-Bahn fahren oder eine Reise mit dem Zug machen: DUSCHT EUCH!!!

In Nordenham gibt’s eine Art Hausfluss: die Weser. Wenn man die Traun als Haus- und Hofgewässer gewohnt ist, kommt einem ein Fluss mit gut 1.000 Metern Breite durchaus sehr breit vor. Hammer, das. Und dann gibt’s da noch einen richtigen Hafen und so... Naja. Wer kann, der kann. Und wer nicht kann, würde auch gerne...

Danach ging's in den Hafen. Ein echter kleiner Fischereihafen (nicht ohne das obligate Touristenschiff). Wirklich beschaulich, der frühe Abend mit tief stehender Sonne, kaum Wind und einer im Hafen wohnenden Robbe (!). Was viele Touristen für einen Gag a la Gämseneier halten, ist schlicht und ergreifend Tatsache: da wohnt tatsächlich eine Robbe. Den Namen weiß ich allerdings nicht, da wir uns nicht vorgestellt wurden. Auch meine Frau konnte (obwohl sie sich gerne als Lokal- Koryphäe ausgibt) mir den Namen nicht nennen. Also – falls mal jemand an die Nordsee fährt und hört, dass eine Robbe im Hafen zu Hause sei – derlei kommt durchaus vor und ist nicht zwangsläufig Seemannsgarn.

Alles in Allem ein schöner Tag, den wir am Nachmittag noch mit einer ausgedehnten Ruhephase (verspäteter und verlängerter Mittagsschlaf) gewürdigt haben.

Am Abend dann gab's einen kleinen Umtrunk in der zu dem nahen Ferienpark gehörenden Kneipe. Es war ein fast windstiller und sehr warmer Abend. Eigentlich perfekt, um draußen im Gastgarten zu sitzen und ein Bierchen zu trinken. Und einen Korn. Und einen Wumken (Strandbeifußschnaps). Und einem Friesengeist. Und noch einem Wumken (weil der Korn alle war, glaube ich). Und dann noch zwei Bierchen.

Die Reihenfolge der oben genannten Getränke habe ich nicht mehr so exakt in Erinnerung. Aber wenn ich keinen Blackout hatte, dann kann ich mir gut vorstellen, dass das alles war...

Der Friesengeist übrigens ist dort nicht wirklich eine lokale Spezialität. Die Erinnerung an die Zeit bei der Wasserwachtjugend allerdings lässt in mir immer wieder mal den Wunsch nach diesem brennbaren Getränk aufkommen. Nicht, dass Wasserwachtjugend und Alkohol zwangsläufig zusammen gehören – also nicht offiziell. Nein, mein damaliger Gruppenleiter war regelmäßoig auf Schießübung in Totendorf (Ostsee). Dort wurden (was, wie man gelegentlich hört, bei der Bundeswehr nicht wirklich eine Ausnahmeerscheinung ist) oft zu geistigen Gesprächen auch hochgeistige Getränke gereicht. Man könnte also sagen, dass bei unserer Truppe immer schon der Intellekt hoch im Kurs stand, weil dort regelmäßig ein Symposion abgehalten wurde, was per Definition als dem Griechischen so viel wie „Zusammentrinken“ im Sinne von Trinkgelage bedeutet.

Nun, dieser Friesengeist wurde bei derlei Anlässen gerne und reichlich genossen. Unser Gruppenleiter nun, brachte den hochprozentigen Schnaps mit in die Bayerische Heimat, wo wir Grüpplinge (schon allesamt 16 Jahre oder älter (ne, echt)), bei winterlichen Hüttenaufenthalten gelegentlich ein Glas ab bekamen. Im Winter kommt das schon allein deshalb wirklich gut an, weil man diesen Kräuterschnaps brennend serviert. Das spricht gleich zwei archaische Instinkte an: zum einen den Wunsch nach einem wärmenden Lagerfeuer, zum anderen den Wunsch nach Rausch, der uns Menschen eint (also könnte man vielleicht auch noch das Verlangen nach Eintracht zufügen, so weit würde ich aber in diesem Kontext ungern gehen).

Etwas, das mir im Grunde zuwider ist, passierte dann, nach der Bestellung; es gab nämlich einen Show-Act (vielleicht vorwiegend für Touristen, obwohl die Köchin, welche das Spektakel mit betrachtete, wohl die meiste Freude an der Demütigung ihrer Kollegin empfand). Die Bedienung baute sich neben dem Tisch auf, an dem sie mir und meiner Mutter einen solchen Likör kredenzte, und begann ein Sprüchlein aufzusagen, das ich hier mal versuche aus dem (vom Internet-gestützen) Gedächtnis wiederzugeben:

Wie Irrlicht im Moor,
flackerts empor,
lösch aus...,
trink aus...,
genieße leise,
auf echte Friesen Weise -
den Friesen zur Ehr
vom Friesengeist mehr.

Nun, ich muss zu meiner Verteidigung sagen, dass selbst die nette Bedienung, zu deren Aufgaben offenbar, die Verkündung dieser Weisheit gehört, nicht auswendig rezitieren konnte, sondern von einem kleinen Kupferpfännchen ablas, mit dem sie unmittelbar nach der Entzüdung die Flammen auf den Gläsern wieder löschte.

Ach ja – danach schlief ich übrigens ausgezeichnet – spiele nun mit dem Gedanken, eine Flasche Friesengeist mit in die ferne Heimat zu nehmen, um zu gegebenem Anlass (Internet-gestützt) das kleine Sprüchlein vor Freunden aufzusagen.


Tag 7:

Abreise der eigenen Eltern.

Nun begab es sich aber, dass der König und die Königin wieder auf Reisen gingen und den Prinzen und seine Gemahlin alleine in der Fremde zurückließen...

Kurz und gut: Eltern heimgefahren, wir noch ein paar Tage geblieben.

Das wars.

Nein, wirklich!

Das wars – sonst ist nix passiert. Außer vielleicht sehr viel Schlaf, einer kurzen Kite-Episode, die schon ganz gut war, aber der wirklich gute Wind wird mir ja von meiner neuen Wind-Findungs-App für morgen versprochen ;-)

Also gute Nacht.

Freitag, 2. September 2011

Nordseeerholung, Part 4 und 5

Tag 4:

Ein Tag kann auch vergehen, wenn man garnix macht – überhauptnix.

Ach ja – mein Beschluss steht fest: ein besserer Kite (Lenkmatte / Drachenersatz ohne Stäbe) muss her. Koste es was es wolle. Das Internet muss nach Fachgeschäften befragt werden...

… was natürlich heißt, dass ich doch was gemacht oder besser gesagt versucht habe. Aber das hier auszuführen könnte zu einer Sperrung meines Blogs führen.

Ach ja – um wenigstens was übers Wetter zu schreiben, das mich als Deutschen identifiziert: das Wetter ist bescheiden, Regen am Morgen, der Rest des Tages bewölkt und frisch.

Apropos Frisch: da gibt’s Fischgerichte aus der Imbissbude, das ist so was von sensationell... Aber näheres dazu, nachdem ich zu Hause auf die Wage gestiegen bin. Da wird nämlich praktisch alles fritiert...


Tag 5:

Mein Plan: ich fahre gemeinsam mit meinem Vater nach Bremen, wo sich meinen Recherchen zufolge das nächste Fachgeschäft für Sportdrachen befindet. Dort möchte ich mir einen Sport-Kite für 49,95 Euro besorgen. Die Beschreibung im Internet lässt mich vermuten, dass dies das ideale Gerät für den Anfänger und unbedarften Dilettanten ist – und ich erfülle beide Kriterien. Der alte Schirm für 14,95€ bringt fast nur frustrane Erfahrungen. Davon hatte ich die letzten 40 Jahre genug. Oder zumindest ausreichend.

Mein Vorschlag, den ich beim Frühstück meinen Eltern und meiner geliebten Gattin zu unterbreiten gedenke, wird also sein: ich fahre mit meinem Vater nach Bremen, gehe in das Fachgeschäft, hole das Ding, fahre zurück und vergnüge mich mit dem Drachen, während der Rest der mitgereisten Familie in Strandkörben sitzt und das unglaublich fantastische Sommersonnenwetter genießt. Meiner Berechnung nach ist das Gesamtkonfliktpotential dieser Vorgehensweise nahe Null.

Das Frühstück endet mit der letzten Tasse Tee und ich führe meine genialen Gedanken aus, die ich mir zum Programm des beginnenden Ferientages gemacht hatte. Und alle sehen auch sofort ein, dass ich Recht habe und wir wohl meinen Plan zur Beglückung aller umsetzen würde. Meine Überraschung war dann aber umso größer, als mein Vater diesen Plan noch ergänzte. Ich solle alleine mit seinem Auto nach Bremen fahren, um den Kauf zu tätigen. Er habe keine Lust, meinte er. Eine Variante, die ich bei meinen Gedankenspielen in der Tat übersehen hatte. Aber im Grunde eine sehr gute Idee. In meiner Vorstellung sah ich mich schon alleine in der komfortabel ausgestatteten Limosine bei bestem Musikklang und strahlendem Sonnenschein durch die fantastische Landschaft der Wesermarsch fahren.

Meine Frau machte dann noch einen kleinen Ergänzungsvorschlag: ich solle in Bremen, in einer Schokolaterie die ein oder andere Kleinigkeit für sie besorgen. Eine wichtige Aufgabe, die mir da anvertraut werden sollte. Denn was Schokolade angeht, versteht meine Frau so gut wie keinen Spaß. Nein, „überhaupt keinen Spaß“ ist treffender formuliert. Also hatte ich (meine genialen Gedanken waren zu diesem Zeitpunkt weitestgehend erschöpft) eher versehentlich angemerkt, dass es sicherer wäre, sie würde die angewiesenen Besorgungen am besten selbst machen. Sofort stimmte sie zu. Ihre Zustimmung kam so schnell, dass ich meinen Einwand nicht vollenden konnte. Sonst hätte ich hinzugefügt, dass die gewünschten Markenartikel in jeder gut sortierten Lebensmittelhandlung in unserer Heimat ebenfalls erhältlich sind. Aber gut, dass ich das nicht mehr konnte, denn erstens hätte das sicherlich den Verdruss heraufbeschworen, den ich im Grunde immer schon hatte vermeiden wollen, zweitens hätte sie mich mit profundem Fachwissen umgehend eines besseren belehren können.

Meine Mutter hat Bremen noch nie gesehen. Das hat sie zwar mit der überwiegenden Mehrheit der Weltbevölkerung gemein, aber andererseits – wenn man schon mal in der Nähe ist... Also war klar: wenn meine Frau mitführe, um Schokolade zu kaufen, könnte meine Mutter einen kurzen Blick auf die Hansestadt werfen und gegebenenfalls ein Tässchen Kaffe trinken. Kaffee ist allerdings das Getränk, von dem mein Vater bei weitem die größte Menge trinkt. Es ist also naheliegend, dass er auch mitfährt. Zudem konnten auf diese Art auch die obligatorischen Fotos von der reichlich vorhandenen historischen Architektur gemacht werden.

Also, damit wir uns nicht falsch verstehen: die Architektur in Bremen ist tatsächlich fotografierenswert, die Schokolade großartig und auch der Kaffee nicht zu verachten (ich selbst hatte eine ostfriesische Teemischung), jedoch kommt's meistens anders und zudem als man denkt.

Habe ich erwähnt, dass ich letztlich nicht nur einen tollen Sportkite erworben habe, sondern dabei auch noch ausgesprochen fachmännisch und freundlichst beraten wurde? Wenn ich hier auch sonst keine Marken (ausgenommen die allerbesten) und Orte nenne, so sei doch jedem Drachenfreund der Laden „Drachenschwärmer“ in der Bremer Innenstadt empfohlen. Und wenn Sie dort eine nette Frau antreffen, die gerne im Allgäu Urlaub macht, dann grüßen Sie sie doch von mir. Ich bin sehr zufrieden, mit meinem Kauf.

Der Drachen flog zwar mangels Wind nur für insgesamt 5 Minuten. Aber immer dann, wenn der Wind auffrischte wurden meine Erwartungen in jeder Hinsicht erfüllt bis übertroffen. Toll! Werde wohl auch die neueste App für mein Telefon brauchen: eine Software, die mir sagt, wann wo welcher Wind zu erwarten ist.

Und noch was: ich will einen Strandkorb für zu Hause. Im Garten würde sich so etwas hervorragend machen. Oder auch in der Wohnung; so als Chillout-Area. Werde auf jeden Fall mal darüber nachdenken. Und mein nächster Gebrutstag kommt bestimmt ;-)