Tag 8:
Es ist so weit: die Wind-App sagt ideale Bedingungen fürs Drachensteigen lassen voraus. Am Vorabend hatten die Eltern meiner geliebten Frau uns fast auf einen Tagesausflug für heute festgenagelt. Nach Bremerhaven sollte es gehen... dabei ist nur noch heute passabler Wind zu erwarten. Wenn ich der App Glauben schenken darf, ist ab Dienstag durchgehend zu viel Wind gepaart mit immer wiederkehrendem Regen) zu erwarten.
Ich mache mich also unmittelbar nach dem Frühstück auf den Weg, um endlich mal ungetrübte Freude bei meinem Hobby empfinden zu können.
Und tatsächlich es herrscht ein starker, nicht immer beständiger aber mehr als ausreichender Wind. Und, was ich die vergangenen Tage immer mehr vermutet als gewusst habe: es ist geil!
Einen Kite zu lenken ist leichter Sport, ein Grund an die frische Luft zu gehen und zutiefst befriedigende Meditation. In die Lüfte gehoben vom Wind, gelenkt von mir selbst, zieht er in mal weiten, mal engeren Radien seine Bahnen am Himmel. Das pfeiffende Geräusch des Windes, den die Leinen zerschneiden, begleiten die eleganten Bewegngen des farbenfrohen Schirmes.
Sofort drängen sich Parallelen zum sogenannten echten Leben auf, das mit Metaphern aus diesem Sport angereichert werden könnte: wo der Wind am stärksten bläst, ist nicht zu sehen – es muss erahnt werden; aus einem Luftloch manövriert man seinen Kite nicht durch Überlegung heraus, sondern fast ausschließlich durch intuitives Handeln; und die vielleicht wichtigste Erkenntnis ist, dass der Drachen nur deshalb aufsteigt und fliegt, WEIL er durch eine Leine festgehalten wird.
Ein Bild, das auch sehr gut auf die Erziehung von Kindern oder auf Ausbildungssituationen im Allgemeinen übertragbar ist . Lässt man die Leinen zu lose, wird der Drachen sich gar nicht erst in nennenswerte Höhen erheben können, sondern vielleicht nur vom Wind über den Boden geschleift. Zieht man sie zu straff, wird sich der Schirm eventuell gar losreißen und in der Folge jeder weiteren Kontrolle entziehen, um letztlich an einem nicht näher bestimmbaren Ort nieder zu gehen. Nur das rechte Gleichgewicht aus Ziehen und Loslassen führt zur Entfaltung der Schönheit des Fluges. Mal ist die Leine zur Linken straffer zu halten, mal die zur Rechten. Je nach Zugverhältnis zieht der Kite nach links oder nach rechts. Das perfekte Wechselspiel erst ermöglicht, einen eigenen Kurs, eine schöne Figur im Gleiten am Himmel.
Es kommt mir beinahe vor, wie eine Erweiterung von Tai Chi am Himmel.
Dieses Erlebnis gönne ich mir zwei mal an diesem Montag. Erstaunlich vor allem, wie viel Freude es bereitet. Noch erstaunlicher dann, wie viel Energie man offenbar in dieses Spiel investieren muss. Nach jedem Ausflug komme ich in die Ferienwohnung zurück und bin ganz überrascht, wie erledigt und ausgepowert ich mich fühle. Ein Sport, wie mir scheint, der gesund ist, ohne spaßbefreit anstrengend zu sein ;-)
Tag 9:
Wieder einmal hatte die Windfindungssoftware auf meinem Handy recht: es stürmt. Windstärken von vier bis sieben sind prognostiziert. Und das Heulen des Sturmes vor der Tür flößt Respekt ein. Kein Gedanke daran, meinen neuen – so wunderbaren Kite zu riskieren.
Kein Gedanke daran aber auch, weil heute der Ausflug mit den Schwiegereltern nach Bremerhaven ansteht. Um 9:15 Uhr werden wir abgeholt. Weil ich es mir mit niemandem aus der näheren Verwandtschaft dauerhaft verderben möchte und doch das Internet praktisch für jedermann zugänglich ist, verzichte ich an dieser Stelle auf eine detaillierte Schilderung der Umstände von Hin- und Rückfahrt. Nur so viel: nicht alle Straßen können nach Rom führen, da einige in der navigatorischen Bedeutungslosigkeit enden.
Bremerhaven ist eine bemerkenswerte Stadt. Beeindruckende Hafenanlagen, ein gut organisierter kleinerer, alter Hafen, in dem vorwiegend die Euros der Touristen aus-geschifft werden sollen und ein relativ neu gebauter Hotelturm, der eine atemberaubende Aussicht auf das Umland ermöglicht. Und das bei Windstärke sieben! Wer frei von Höhenangst ist und nicht an Magersucht leidet (da in solcher Höhe das Merkmal >vom Winde verweht< einen bitteren Beigeschmack erhalten kann), der sollte sich da unbedingt hoch begeben.
Dann gab's noch das Mittagessen, das an einfacher Schönheit im Gesamtbild kaum zu übertreffen sein dürfte. Gebratener Hering (kein Brathering im klassischen Sinne), Kartoffelsalat und Pots (die Kurzform von Potsdamer, welches in Bayern wohl eher als Radler bekannt ist). Das Pots wollte ich weltmännisch, wie ich mich als Sprachgenie zu Recht fühle, mit der nordischen Bezeichnung Alsterwasser bestellen. Das hätte mir, wie ich unmittelbar erfahren musste, in Hamburg vielleicht gerade noch Anerkennung eingebracht. Hier, in einer total verschiedenen Gegend bekam ich auf mein „Ein Alsterwasser, bitte.“ nur den trockenen Kommentar einer altgedienten Servicekraft „Ein Pots, für den Herren.“. Unnötig, zu erwähnen, dass die Bedienung während unseres Dialoges nur einmal kurz von ihrem Notitzblock aufblickte, um mir ein freundliches (vielleicht mitleidiges???) Lächeln zu schenken. Alles in Allem gilt aber: dieser Laden („Fischbäcker“) ist nahezu uneingeschränkt für jeden empfehlenswert, der Wert auf gute und bodenständige Küche ohne jeden Schnickschnack legt.
Nachdem mein Schwiegervater uns (später auch der Bedienung) erklärt, dass er keinen Fuß mehr in diesen Laden setzt, wenn nur irgend etwas von der Einrichtung modernisiert würde, wies er meine Schwiegermutter kurz an, die Rechnung zu begleichen. Dankenswert in jedem Fall. Das hier ist sein Stammlokal, wie er stets beteuert, 933km von seinem aktuellen Wohnort entfernt.
Im Anschluss fahren wir nach Hause – also in unsere Pension. Dankenswert schon wieder. Und der Rest des Tages findet vollkommener Erschöpfung hingegeben im Bett statt, von wo aus wir einen perfekten Blick auf den Fernseher genießen.
Morgen geht’s nach Hause – ins echte Zuhause :-)
Sonntag, 11. September 2011
Montag, 5. September 2011
Tag 6 und 7:
Tag 6:
Nordenham – direkt an der Weser.
Fantastisches Wetter, meine Frau, das Auto meiner Eltern, ich und kein Zeitplan. Ein Ausflug nach Nordenham steht also an. Die Heimat meines Schwiegervaters. Zunächst gab es einen Besuch auf dem dortigen Friedhof – Verwandtschaft meiner geliebten Gattin einen „Besuch“ abstatten.
Zunächst aber noch eine Erkenntnis: Kaufland Kunden wirken auch knapp 1.000 Kilometer von Traunstein entfernt, naja, sagen wir mal „eher sonderbar“. Nein. Vergessen wir das wieder. Ich habe noch nie einen Kaufland besucht und mich nicht irgendwie asselig gefühlt. Kaufen da wirklich vorwiegend Menschen ein, die ganz unten angekommen sind und sich dabei auch noch toll vorkommen? So kommt mir das zumindest vor. Naja – ich hab nicht wirklich ein Problem damit. Aber wenn ich selbst unrasiert und bin, habe ich in den Läden stets das Gefühl, ich sei jetzt auch „ganz unten“. Und also ehrlich: ist das überheblich von mir, zu behaupten, dass eine Dusche vor den täglichen Einkäufen nicht zu viel verlangt ist??
Ach, als arrogant bezeichnest Du mich? Tja – Niveau wirkt von unten fast immer wie Arroganz ;-)
Nein, jetzt ist Schluss mit Lästern. Dennoch mein Appell an alle, die zum Einkaufen gehen, mit der U-Bahn fahren oder eine Reise mit dem Zug machen: DUSCHT EUCH!!!
In Nordenham gibt’s eine Art Hausfluss: die Weser. Wenn man die Traun als Haus- und Hofgewässer gewohnt ist, kommt einem ein Fluss mit gut 1.000 Metern Breite durchaus sehr breit vor. Hammer, das. Und dann gibt’s da noch einen richtigen Hafen und so... Naja. Wer kann, der kann. Und wer nicht kann, würde auch gerne...
Danach ging's in den Hafen. Ein echter kleiner Fischereihafen (nicht ohne das obligate Touristenschiff). Wirklich beschaulich, der frühe Abend mit tief stehender Sonne, kaum Wind und einer im Hafen wohnenden Robbe (!). Was viele Touristen für einen Gag a la Gämseneier halten, ist schlicht und ergreifend Tatsache: da wohnt tatsächlich eine Robbe. Den Namen weiß ich allerdings nicht, da wir uns nicht vorgestellt wurden. Auch meine Frau konnte (obwohl sie sich gerne als Lokal- Koryphäe ausgibt) mir den Namen nicht nennen. Also – falls mal jemand an die Nordsee fährt und hört, dass eine Robbe im Hafen zu Hause sei – derlei kommt durchaus vor und ist nicht zwangsläufig Seemannsgarn.
Alles in Allem ein schöner Tag, den wir am Nachmittag noch mit einer ausgedehnten Ruhephase (verspäteter und verlängerter Mittagsschlaf) gewürdigt haben.
Am Abend dann gab's einen kleinen Umtrunk in der zu dem nahen Ferienpark gehörenden Kneipe. Es war ein fast windstiller und sehr warmer Abend. Eigentlich perfekt, um draußen im Gastgarten zu sitzen und ein Bierchen zu trinken. Und einen Korn. Und einen Wumken (Strandbeifußschnaps). Und einem Friesengeist. Und noch einem Wumken (weil der Korn alle war, glaube ich). Und dann noch zwei Bierchen.
Die Reihenfolge der oben genannten Getränke habe ich nicht mehr so exakt in Erinnerung. Aber wenn ich keinen Blackout hatte, dann kann ich mir gut vorstellen, dass das alles war...
Der Friesengeist übrigens ist dort nicht wirklich eine lokale Spezialität. Die Erinnerung an die Zeit bei der Wasserwachtjugend allerdings lässt in mir immer wieder mal den Wunsch nach diesem brennbaren Getränk aufkommen. Nicht, dass Wasserwachtjugend und Alkohol zwangsläufig zusammen gehören – also nicht offiziell. Nein, mein damaliger Gruppenleiter war regelmäßoig auf Schießübung in Totendorf (Ostsee). Dort wurden (was, wie man gelegentlich hört, bei der Bundeswehr nicht wirklich eine Ausnahmeerscheinung ist) oft zu geistigen Gesprächen auch hochgeistige Getränke gereicht. Man könnte also sagen, dass bei unserer Truppe immer schon der Intellekt hoch im Kurs stand, weil dort regelmäßig ein Symposion abgehalten wurde, was per Definition als dem Griechischen so viel wie „Zusammentrinken“ im Sinne von Trinkgelage bedeutet.
Nun, dieser Friesengeist wurde bei derlei Anlässen gerne und reichlich genossen. Unser Gruppenleiter nun, brachte den hochprozentigen Schnaps mit in die Bayerische Heimat, wo wir Grüpplinge (schon allesamt 16 Jahre oder älter (ne, echt)), bei winterlichen Hüttenaufenthalten gelegentlich ein Glas ab bekamen. Im Winter kommt das schon allein deshalb wirklich gut an, weil man diesen Kräuterschnaps brennend serviert. Das spricht gleich zwei archaische Instinkte an: zum einen den Wunsch nach einem wärmenden Lagerfeuer, zum anderen den Wunsch nach Rausch, der uns Menschen eint (also könnte man vielleicht auch noch das Verlangen nach Eintracht zufügen, so weit würde ich aber in diesem Kontext ungern gehen).
Etwas, das mir im Grunde zuwider ist, passierte dann, nach der Bestellung; es gab nämlich einen Show-Act (vielleicht vorwiegend für Touristen, obwohl die Köchin, welche das Spektakel mit betrachtete, wohl die meiste Freude an der Demütigung ihrer Kollegin empfand). Die Bedienung baute sich neben dem Tisch auf, an dem sie mir und meiner Mutter einen solchen Likör kredenzte, und begann ein Sprüchlein aufzusagen, das ich hier mal versuche aus dem (vom Internet-gestützen) Gedächtnis wiederzugeben:
Wie Irrlicht im Moor,
flackerts empor,
lösch aus...,
trink aus...,
genieße leise,
auf echte Friesen Weise -
den Friesen zur Ehr
vom Friesengeist mehr.
Nun, ich muss zu meiner Verteidigung sagen, dass selbst die nette Bedienung, zu deren Aufgaben offenbar, die Verkündung dieser Weisheit gehört, nicht auswendig rezitieren konnte, sondern von einem kleinen Kupferpfännchen ablas, mit dem sie unmittelbar nach der Entzüdung die Flammen auf den Gläsern wieder löschte.
Ach ja – danach schlief ich übrigens ausgezeichnet – spiele nun mit dem Gedanken, eine Flasche Friesengeist mit in die ferne Heimat zu nehmen, um zu gegebenem Anlass (Internet-gestützt) das kleine Sprüchlein vor Freunden aufzusagen.
Tag 7:
Abreise der eigenen Eltern.
Nun begab es sich aber, dass der König und die Königin wieder auf Reisen gingen und den Prinzen und seine Gemahlin alleine in der Fremde zurückließen...
Kurz und gut: Eltern heimgefahren, wir noch ein paar Tage geblieben.
Das wars.
Nein, wirklich!
Das wars – sonst ist nix passiert. Außer vielleicht sehr viel Schlaf, einer kurzen Kite-Episode, die schon ganz gut war, aber der wirklich gute Wind wird mir ja von meiner neuen Wind-Findungs-App für morgen versprochen ;-)
Also gute Nacht.
Nordenham – direkt an der Weser.
Fantastisches Wetter, meine Frau, das Auto meiner Eltern, ich und kein Zeitplan. Ein Ausflug nach Nordenham steht also an. Die Heimat meines Schwiegervaters. Zunächst gab es einen Besuch auf dem dortigen Friedhof – Verwandtschaft meiner geliebten Gattin einen „Besuch“ abstatten.
Zunächst aber noch eine Erkenntnis: Kaufland Kunden wirken auch knapp 1.000 Kilometer von Traunstein entfernt, naja, sagen wir mal „eher sonderbar“. Nein. Vergessen wir das wieder. Ich habe noch nie einen Kaufland besucht und mich nicht irgendwie asselig gefühlt. Kaufen da wirklich vorwiegend Menschen ein, die ganz unten angekommen sind und sich dabei auch noch toll vorkommen? So kommt mir das zumindest vor. Naja – ich hab nicht wirklich ein Problem damit. Aber wenn ich selbst unrasiert und bin, habe ich in den Läden stets das Gefühl, ich sei jetzt auch „ganz unten“. Und also ehrlich: ist das überheblich von mir, zu behaupten, dass eine Dusche vor den täglichen Einkäufen nicht zu viel verlangt ist??
Ach, als arrogant bezeichnest Du mich? Tja – Niveau wirkt von unten fast immer wie Arroganz ;-)
Nein, jetzt ist Schluss mit Lästern. Dennoch mein Appell an alle, die zum Einkaufen gehen, mit der U-Bahn fahren oder eine Reise mit dem Zug machen: DUSCHT EUCH!!!
In Nordenham gibt’s eine Art Hausfluss: die Weser. Wenn man die Traun als Haus- und Hofgewässer gewohnt ist, kommt einem ein Fluss mit gut 1.000 Metern Breite durchaus sehr breit vor. Hammer, das. Und dann gibt’s da noch einen richtigen Hafen und so... Naja. Wer kann, der kann. Und wer nicht kann, würde auch gerne...
Danach ging's in den Hafen. Ein echter kleiner Fischereihafen (nicht ohne das obligate Touristenschiff). Wirklich beschaulich, der frühe Abend mit tief stehender Sonne, kaum Wind und einer im Hafen wohnenden Robbe (!). Was viele Touristen für einen Gag a la Gämseneier halten, ist schlicht und ergreifend Tatsache: da wohnt tatsächlich eine Robbe. Den Namen weiß ich allerdings nicht, da wir uns nicht vorgestellt wurden. Auch meine Frau konnte (obwohl sie sich gerne als Lokal- Koryphäe ausgibt) mir den Namen nicht nennen. Also – falls mal jemand an die Nordsee fährt und hört, dass eine Robbe im Hafen zu Hause sei – derlei kommt durchaus vor und ist nicht zwangsläufig Seemannsgarn.
Alles in Allem ein schöner Tag, den wir am Nachmittag noch mit einer ausgedehnten Ruhephase (verspäteter und verlängerter Mittagsschlaf) gewürdigt haben.
Am Abend dann gab's einen kleinen Umtrunk in der zu dem nahen Ferienpark gehörenden Kneipe. Es war ein fast windstiller und sehr warmer Abend. Eigentlich perfekt, um draußen im Gastgarten zu sitzen und ein Bierchen zu trinken. Und einen Korn. Und einen Wumken (Strandbeifußschnaps). Und einem Friesengeist. Und noch einem Wumken (weil der Korn alle war, glaube ich). Und dann noch zwei Bierchen.
Die Reihenfolge der oben genannten Getränke habe ich nicht mehr so exakt in Erinnerung. Aber wenn ich keinen Blackout hatte, dann kann ich mir gut vorstellen, dass das alles war...
Der Friesengeist übrigens ist dort nicht wirklich eine lokale Spezialität. Die Erinnerung an die Zeit bei der Wasserwachtjugend allerdings lässt in mir immer wieder mal den Wunsch nach diesem brennbaren Getränk aufkommen. Nicht, dass Wasserwachtjugend und Alkohol zwangsläufig zusammen gehören – also nicht offiziell. Nein, mein damaliger Gruppenleiter war regelmäßoig auf Schießübung in Totendorf (Ostsee). Dort wurden (was, wie man gelegentlich hört, bei der Bundeswehr nicht wirklich eine Ausnahmeerscheinung ist) oft zu geistigen Gesprächen auch hochgeistige Getränke gereicht. Man könnte also sagen, dass bei unserer Truppe immer schon der Intellekt hoch im Kurs stand, weil dort regelmäßig ein Symposion abgehalten wurde, was per Definition als dem Griechischen so viel wie „Zusammentrinken“ im Sinne von Trinkgelage bedeutet.
Nun, dieser Friesengeist wurde bei derlei Anlässen gerne und reichlich genossen. Unser Gruppenleiter nun, brachte den hochprozentigen Schnaps mit in die Bayerische Heimat, wo wir Grüpplinge (schon allesamt 16 Jahre oder älter (ne, echt)), bei winterlichen Hüttenaufenthalten gelegentlich ein Glas ab bekamen. Im Winter kommt das schon allein deshalb wirklich gut an, weil man diesen Kräuterschnaps brennend serviert. Das spricht gleich zwei archaische Instinkte an: zum einen den Wunsch nach einem wärmenden Lagerfeuer, zum anderen den Wunsch nach Rausch, der uns Menschen eint (also könnte man vielleicht auch noch das Verlangen nach Eintracht zufügen, so weit würde ich aber in diesem Kontext ungern gehen).
Etwas, das mir im Grunde zuwider ist, passierte dann, nach der Bestellung; es gab nämlich einen Show-Act (vielleicht vorwiegend für Touristen, obwohl die Köchin, welche das Spektakel mit betrachtete, wohl die meiste Freude an der Demütigung ihrer Kollegin empfand). Die Bedienung baute sich neben dem Tisch auf, an dem sie mir und meiner Mutter einen solchen Likör kredenzte, und begann ein Sprüchlein aufzusagen, das ich hier mal versuche aus dem (vom Internet-gestützen) Gedächtnis wiederzugeben:
Wie Irrlicht im Moor,
flackerts empor,
lösch aus...,
trink aus...,
genieße leise,
auf echte Friesen Weise -
den Friesen zur Ehr
vom Friesengeist mehr.
Nun, ich muss zu meiner Verteidigung sagen, dass selbst die nette Bedienung, zu deren Aufgaben offenbar, die Verkündung dieser Weisheit gehört, nicht auswendig rezitieren konnte, sondern von einem kleinen Kupferpfännchen ablas, mit dem sie unmittelbar nach der Entzüdung die Flammen auf den Gläsern wieder löschte.
Ach ja – danach schlief ich übrigens ausgezeichnet – spiele nun mit dem Gedanken, eine Flasche Friesengeist mit in die ferne Heimat zu nehmen, um zu gegebenem Anlass (Internet-gestützt) das kleine Sprüchlein vor Freunden aufzusagen.
Tag 7:
Abreise der eigenen Eltern.
Nun begab es sich aber, dass der König und die Königin wieder auf Reisen gingen und den Prinzen und seine Gemahlin alleine in der Fremde zurückließen...
Kurz und gut: Eltern heimgefahren, wir noch ein paar Tage geblieben.
Das wars.
Nein, wirklich!
Das wars – sonst ist nix passiert. Außer vielleicht sehr viel Schlaf, einer kurzen Kite-Episode, die schon ganz gut war, aber der wirklich gute Wind wird mir ja von meiner neuen Wind-Findungs-App für morgen versprochen ;-)
Also gute Nacht.
Freitag, 2. September 2011
Nordseeerholung, Part 4 und 5
Tag 4:
Ein Tag kann auch vergehen, wenn man garnix macht – überhauptnix.
Ach ja – mein Beschluss steht fest: ein besserer Kite (Lenkmatte / Drachenersatz ohne Stäbe) muss her. Koste es was es wolle. Das Internet muss nach Fachgeschäften befragt werden...
… was natürlich heißt, dass ich doch was gemacht oder besser gesagt versucht habe. Aber das hier auszuführen könnte zu einer Sperrung meines Blogs führen.
Ach ja – um wenigstens was übers Wetter zu schreiben, das mich als Deutschen identifiziert: das Wetter ist bescheiden, Regen am Morgen, der Rest des Tages bewölkt und frisch.
Apropos Frisch: da gibt’s Fischgerichte aus der Imbissbude, das ist so was von sensationell... Aber näheres dazu, nachdem ich zu Hause auf die Wage gestiegen bin. Da wird nämlich praktisch alles fritiert...
Tag 5:
Mein Plan: ich fahre gemeinsam mit meinem Vater nach Bremen, wo sich meinen Recherchen zufolge das nächste Fachgeschäft für Sportdrachen befindet. Dort möchte ich mir einen Sport-Kite für 49,95 Euro besorgen. Die Beschreibung im Internet lässt mich vermuten, dass dies das ideale Gerät für den Anfänger und unbedarften Dilettanten ist – und ich erfülle beide Kriterien. Der alte Schirm für 14,95€ bringt fast nur frustrane Erfahrungen. Davon hatte ich die letzten 40 Jahre genug. Oder zumindest ausreichend.
Mein Vorschlag, den ich beim Frühstück meinen Eltern und meiner geliebten Gattin zu unterbreiten gedenke, wird also sein: ich fahre mit meinem Vater nach Bremen, gehe in das Fachgeschäft, hole das Ding, fahre zurück und vergnüge mich mit dem Drachen, während der Rest der mitgereisten Familie in Strandkörben sitzt und das unglaublich fantastische Sommersonnenwetter genießt. Meiner Berechnung nach ist das Gesamtkonfliktpotential dieser Vorgehensweise nahe Null.
Das Frühstück endet mit der letzten Tasse Tee und ich führe meine genialen Gedanken aus, die ich mir zum Programm des beginnenden Ferientages gemacht hatte. Und alle sehen auch sofort ein, dass ich Recht habe und wir wohl meinen Plan zur Beglückung aller umsetzen würde. Meine Überraschung war dann aber umso größer, als mein Vater diesen Plan noch ergänzte. Ich solle alleine mit seinem Auto nach Bremen fahren, um den Kauf zu tätigen. Er habe keine Lust, meinte er. Eine Variante, die ich bei meinen Gedankenspielen in der Tat übersehen hatte. Aber im Grunde eine sehr gute Idee. In meiner Vorstellung sah ich mich schon alleine in der komfortabel ausgestatteten Limosine bei bestem Musikklang und strahlendem Sonnenschein durch die fantastische Landschaft der Wesermarsch fahren.
Meine Frau machte dann noch einen kleinen Ergänzungsvorschlag: ich solle in Bremen, in einer Schokolaterie die ein oder andere Kleinigkeit für sie besorgen. Eine wichtige Aufgabe, die mir da anvertraut werden sollte. Denn was Schokolade angeht, versteht meine Frau so gut wie keinen Spaß. Nein, „überhaupt keinen Spaß“ ist treffender formuliert. Also hatte ich (meine genialen Gedanken waren zu diesem Zeitpunkt weitestgehend erschöpft) eher versehentlich angemerkt, dass es sicherer wäre, sie würde die angewiesenen Besorgungen am besten selbst machen. Sofort stimmte sie zu. Ihre Zustimmung kam so schnell, dass ich meinen Einwand nicht vollenden konnte. Sonst hätte ich hinzugefügt, dass die gewünschten Markenartikel in jeder gut sortierten Lebensmittelhandlung in unserer Heimat ebenfalls erhältlich sind. Aber gut, dass ich das nicht mehr konnte, denn erstens hätte das sicherlich den Verdruss heraufbeschworen, den ich im Grunde immer schon hatte vermeiden wollen, zweitens hätte sie mich mit profundem Fachwissen umgehend eines besseren belehren können.
Meine Mutter hat Bremen noch nie gesehen. Das hat sie zwar mit der überwiegenden Mehrheit der Weltbevölkerung gemein, aber andererseits – wenn man schon mal in der Nähe ist... Also war klar: wenn meine Frau mitführe, um Schokolade zu kaufen, könnte meine Mutter einen kurzen Blick auf die Hansestadt werfen und gegebenenfalls ein Tässchen Kaffe trinken. Kaffee ist allerdings das Getränk, von dem mein Vater bei weitem die größte Menge trinkt. Es ist also naheliegend, dass er auch mitfährt. Zudem konnten auf diese Art auch die obligatorischen Fotos von der reichlich vorhandenen historischen Architektur gemacht werden.
Also, damit wir uns nicht falsch verstehen: die Architektur in Bremen ist tatsächlich fotografierenswert, die Schokolade großartig und auch der Kaffee nicht zu verachten (ich selbst hatte eine ostfriesische Teemischung), jedoch kommt's meistens anders und zudem als man denkt.
Habe ich erwähnt, dass ich letztlich nicht nur einen tollen Sportkite erworben habe, sondern dabei auch noch ausgesprochen fachmännisch und freundlichst beraten wurde? Wenn ich hier auch sonst keine Marken (ausgenommen die allerbesten) und Orte nenne, so sei doch jedem Drachenfreund der Laden „Drachenschwärmer“ in der Bremer Innenstadt empfohlen. Und wenn Sie dort eine nette Frau antreffen, die gerne im Allgäu Urlaub macht, dann grüßen Sie sie doch von mir. Ich bin sehr zufrieden, mit meinem Kauf.
Der Drachen flog zwar mangels Wind nur für insgesamt 5 Minuten. Aber immer dann, wenn der Wind auffrischte wurden meine Erwartungen in jeder Hinsicht erfüllt bis übertroffen. Toll! Werde wohl auch die neueste App für mein Telefon brauchen: eine Software, die mir sagt, wann wo welcher Wind zu erwarten ist.
Und noch was: ich will einen Strandkorb für zu Hause. Im Garten würde sich so etwas hervorragend machen. Oder auch in der Wohnung; so als Chillout-Area. Werde auf jeden Fall mal darüber nachdenken. Und mein nächster Gebrutstag kommt bestimmt ;-)
Ein Tag kann auch vergehen, wenn man garnix macht – überhauptnix.
Ach ja – mein Beschluss steht fest: ein besserer Kite (Lenkmatte / Drachenersatz ohne Stäbe) muss her. Koste es was es wolle. Das Internet muss nach Fachgeschäften befragt werden...
… was natürlich heißt, dass ich doch was gemacht oder besser gesagt versucht habe. Aber das hier auszuführen könnte zu einer Sperrung meines Blogs führen.
Ach ja – um wenigstens was übers Wetter zu schreiben, das mich als Deutschen identifiziert: das Wetter ist bescheiden, Regen am Morgen, der Rest des Tages bewölkt und frisch.
Apropos Frisch: da gibt’s Fischgerichte aus der Imbissbude, das ist so was von sensationell... Aber näheres dazu, nachdem ich zu Hause auf die Wage gestiegen bin. Da wird nämlich praktisch alles fritiert...
Tag 5:
Mein Plan: ich fahre gemeinsam mit meinem Vater nach Bremen, wo sich meinen Recherchen zufolge das nächste Fachgeschäft für Sportdrachen befindet. Dort möchte ich mir einen Sport-Kite für 49,95 Euro besorgen. Die Beschreibung im Internet lässt mich vermuten, dass dies das ideale Gerät für den Anfänger und unbedarften Dilettanten ist – und ich erfülle beide Kriterien. Der alte Schirm für 14,95€ bringt fast nur frustrane Erfahrungen. Davon hatte ich die letzten 40 Jahre genug. Oder zumindest ausreichend.
Mein Vorschlag, den ich beim Frühstück meinen Eltern und meiner geliebten Gattin zu unterbreiten gedenke, wird also sein: ich fahre mit meinem Vater nach Bremen, gehe in das Fachgeschäft, hole das Ding, fahre zurück und vergnüge mich mit dem Drachen, während der Rest der mitgereisten Familie in Strandkörben sitzt und das unglaublich fantastische Sommersonnenwetter genießt. Meiner Berechnung nach ist das Gesamtkonfliktpotential dieser Vorgehensweise nahe Null.
Das Frühstück endet mit der letzten Tasse Tee und ich führe meine genialen Gedanken aus, die ich mir zum Programm des beginnenden Ferientages gemacht hatte. Und alle sehen auch sofort ein, dass ich Recht habe und wir wohl meinen Plan zur Beglückung aller umsetzen würde. Meine Überraschung war dann aber umso größer, als mein Vater diesen Plan noch ergänzte. Ich solle alleine mit seinem Auto nach Bremen fahren, um den Kauf zu tätigen. Er habe keine Lust, meinte er. Eine Variante, die ich bei meinen Gedankenspielen in der Tat übersehen hatte. Aber im Grunde eine sehr gute Idee. In meiner Vorstellung sah ich mich schon alleine in der komfortabel ausgestatteten Limosine bei bestem Musikklang und strahlendem Sonnenschein durch die fantastische Landschaft der Wesermarsch fahren.
Meine Frau machte dann noch einen kleinen Ergänzungsvorschlag: ich solle in Bremen, in einer Schokolaterie die ein oder andere Kleinigkeit für sie besorgen. Eine wichtige Aufgabe, die mir da anvertraut werden sollte. Denn was Schokolade angeht, versteht meine Frau so gut wie keinen Spaß. Nein, „überhaupt keinen Spaß“ ist treffender formuliert. Also hatte ich (meine genialen Gedanken waren zu diesem Zeitpunkt weitestgehend erschöpft) eher versehentlich angemerkt, dass es sicherer wäre, sie würde die angewiesenen Besorgungen am besten selbst machen. Sofort stimmte sie zu. Ihre Zustimmung kam so schnell, dass ich meinen Einwand nicht vollenden konnte. Sonst hätte ich hinzugefügt, dass die gewünschten Markenartikel in jeder gut sortierten Lebensmittelhandlung in unserer Heimat ebenfalls erhältlich sind. Aber gut, dass ich das nicht mehr konnte, denn erstens hätte das sicherlich den Verdruss heraufbeschworen, den ich im Grunde immer schon hatte vermeiden wollen, zweitens hätte sie mich mit profundem Fachwissen umgehend eines besseren belehren können.
Meine Mutter hat Bremen noch nie gesehen. Das hat sie zwar mit der überwiegenden Mehrheit der Weltbevölkerung gemein, aber andererseits – wenn man schon mal in der Nähe ist... Also war klar: wenn meine Frau mitführe, um Schokolade zu kaufen, könnte meine Mutter einen kurzen Blick auf die Hansestadt werfen und gegebenenfalls ein Tässchen Kaffe trinken. Kaffee ist allerdings das Getränk, von dem mein Vater bei weitem die größte Menge trinkt. Es ist also naheliegend, dass er auch mitfährt. Zudem konnten auf diese Art auch die obligatorischen Fotos von der reichlich vorhandenen historischen Architektur gemacht werden.
Also, damit wir uns nicht falsch verstehen: die Architektur in Bremen ist tatsächlich fotografierenswert, die Schokolade großartig und auch der Kaffee nicht zu verachten (ich selbst hatte eine ostfriesische Teemischung), jedoch kommt's meistens anders und zudem als man denkt.
Habe ich erwähnt, dass ich letztlich nicht nur einen tollen Sportkite erworben habe, sondern dabei auch noch ausgesprochen fachmännisch und freundlichst beraten wurde? Wenn ich hier auch sonst keine Marken (ausgenommen die allerbesten) und Orte nenne, so sei doch jedem Drachenfreund der Laden „Drachenschwärmer“ in der Bremer Innenstadt empfohlen. Und wenn Sie dort eine nette Frau antreffen, die gerne im Allgäu Urlaub macht, dann grüßen Sie sie doch von mir. Ich bin sehr zufrieden, mit meinem Kauf.
Der Drachen flog zwar mangels Wind nur für insgesamt 5 Minuten. Aber immer dann, wenn der Wind auffrischte wurden meine Erwartungen in jeder Hinsicht erfüllt bis übertroffen. Toll! Werde wohl auch die neueste App für mein Telefon brauchen: eine Software, die mir sagt, wann wo welcher Wind zu erwarten ist.
Und noch was: ich will einen Strandkorb für zu Hause. Im Garten würde sich so etwas hervorragend machen. Oder auch in der Wohnung; so als Chillout-Area. Werde auf jeden Fall mal darüber nachdenken. Und mein nächster Gebrutstag kommt bestimmt ;-)
Donnerstag, 1. September 2011
Nordseeurlaub, Tag 3
Tag 3:
Heute einen Termin gehabt... Schiffahrt. Raus zum Leuchtturm und zurück, stand auf dem Programm. Dazwischen Fischfang live mit anschließender Kochung, bzw. Räucherung des Fanges. An sich alles sehr spannend und interessant. Aber das extrem langsame Fahren mit dem Schiff hat mich genervt. Ich bin binärer Bootsführer – eins oder null, Vollgas oder Halt.
Die Kinder waren begeistert – durften kleine wehrlose Fischchen und Krabben anfassen, die im Netz gelandet waren.
Ärgerlich, dass mein Netbook des öfteren den Dienst versagt. Aber was will man von Hardware für 300,- Euro auch erwarten. Bin froh, das Ding ohne Windows zu fahren. Dann wäre es sicher schon längst aus dem Fenster geflogen. Ach, Zeit mit ausschließlich Apple-mäßig stabil laufenden Rechnern, wann kommst Du?
Nein, der Urlaub verliert nichts an der Beschaulichkeit. Oben genanntes ist wirklich alles, was es zu berichten gibt.
Ach ja – und heute bin ich fast frustfrei mit dem Lenkdrachen unterwegs gewesen. Ausreichender Wind, die richtige Wickeltechnik für die Leine und etwas mehr Wissen um die Abwinde hinterm Deich. Dabei muss allerdings das „fast“ hervorgehoben werden. Im Vergleich mit den anderen Lenkmatten, die ich am Himmel über dem Strandbad beobachten durfte, ist meiner erstaunlich instabil und erreicht gerade eben mal einen Flugwinkel von maximal 40 Grad. Es macht wohl doch einen Unterschied, ob ich einen Drachen für 17,- Euro oder einen für 59,- Euro kaufe. Ich beschließe, das mit dem Drachenhobby zu bedenken, wenn ich die Windverhältnisse im nahenden Herbst kenne.
Urlaub mit Eltern und Schwiegereltern ist weniger anstrengend, als befürchtet. Man braucht nur die Unaufdringlichkeit des jeweils anderen Elternpaares als Tugend darzustellen und es klappt. Wobei ich mich ohnehin nie über meine Eltern beschweren würde. Auch objektiv betrachtet bin ich mit ihnen in jeder Hinsicht privilegiert. Das aber ist ein anderes Thema.
Das mit dem einfachen Drachen beschäftigt mich. Ein einfaches Hobby mit wenig folgekosten. Und doch sehe ich andere, die einen besseren Drachen besitzen und ich denke an Nachrüstung. Ist das das Problem? Oder bin ich das Problem? Oder ist die Evolution das Problem, die mich zu dem gamacht hat, was ich bin?
Vielleicht schaffe ich morgen, mein Drehbuch zu lesen. Ich könnte die erste Fassung fertigstellen. Dann wären die zusätzlichen Ideen einzubauen, die ich in der Zwischenzeit hatte, um in einer dritten oder vierten Fassung die Form zu vollenden, die Dramaturgie herauszufeilen und …
… aber vielleicht passiert morgen auch nichts von alledem, weil ich ja wieder keinerlei Pläne habe :-)
Heute einen Termin gehabt... Schiffahrt. Raus zum Leuchtturm und zurück, stand auf dem Programm. Dazwischen Fischfang live mit anschließender Kochung, bzw. Räucherung des Fanges. An sich alles sehr spannend und interessant. Aber das extrem langsame Fahren mit dem Schiff hat mich genervt. Ich bin binärer Bootsführer – eins oder null, Vollgas oder Halt.
Die Kinder waren begeistert – durften kleine wehrlose Fischchen und Krabben anfassen, die im Netz gelandet waren.
Ärgerlich, dass mein Netbook des öfteren den Dienst versagt. Aber was will man von Hardware für 300,- Euro auch erwarten. Bin froh, das Ding ohne Windows zu fahren. Dann wäre es sicher schon längst aus dem Fenster geflogen. Ach, Zeit mit ausschließlich Apple-mäßig stabil laufenden Rechnern, wann kommst Du?
Nein, der Urlaub verliert nichts an der Beschaulichkeit. Oben genanntes ist wirklich alles, was es zu berichten gibt.
Ach ja – und heute bin ich fast frustfrei mit dem Lenkdrachen unterwegs gewesen. Ausreichender Wind, die richtige Wickeltechnik für die Leine und etwas mehr Wissen um die Abwinde hinterm Deich. Dabei muss allerdings das „fast“ hervorgehoben werden. Im Vergleich mit den anderen Lenkmatten, die ich am Himmel über dem Strandbad beobachten durfte, ist meiner erstaunlich instabil und erreicht gerade eben mal einen Flugwinkel von maximal 40 Grad. Es macht wohl doch einen Unterschied, ob ich einen Drachen für 17,- Euro oder einen für 59,- Euro kaufe. Ich beschließe, das mit dem Drachenhobby zu bedenken, wenn ich die Windverhältnisse im nahenden Herbst kenne.
Urlaub mit Eltern und Schwiegereltern ist weniger anstrengend, als befürchtet. Man braucht nur die Unaufdringlichkeit des jeweils anderen Elternpaares als Tugend darzustellen und es klappt. Wobei ich mich ohnehin nie über meine Eltern beschweren würde. Auch objektiv betrachtet bin ich mit ihnen in jeder Hinsicht privilegiert. Das aber ist ein anderes Thema.
Das mit dem einfachen Drachen beschäftigt mich. Ein einfaches Hobby mit wenig folgekosten. Und doch sehe ich andere, die einen besseren Drachen besitzen und ich denke an Nachrüstung. Ist das das Problem? Oder bin ich das Problem? Oder ist die Evolution das Problem, die mich zu dem gamacht hat, was ich bin?
Vielleicht schaffe ich morgen, mein Drehbuch zu lesen. Ich könnte die erste Fassung fertigstellen. Dann wären die zusätzlichen Ideen einzubauen, die ich in der Zwischenzeit hatte, um in einer dritten oder vierten Fassung die Form zu vollenden, die Dramaturgie herauszufeilen und …
… aber vielleicht passiert morgen auch nichts von alledem, weil ich ja wieder keinerlei Pläne habe :-)
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