Montag, 6. Dezember 2010

Da bahnt sich was an...

Ich mache kein Geheimnis daraus, dass ich gewisse Unternehmen und Funktionen zumindest für die Grundversorgung in öffentlicher, also staatlicher Hand sehen will. Das betrifft zum Beispiel Sicherheit (Polizei), Versorgung mit Strom, Wasser, Wärme, Bildung und bestimmte Verwaltungsbereiche.

Auch was den Nah- und Fernverkehr betrifft, sehe ich die Gemeinschaft / den Staat in der Pflicht, für seine Bürger eine Grundversorgung zu garantieren. Sodass ich die Möglichkeit habe, zu reisen auch wenn ich kein Auto anschaffen will oder kann.

Aber die Meldung, dass die Bahnstrecke München - Rosenheim - Salzburg ab 2013 an den französischen Betreiber der Bayerischen Oberlandbahn geht, hat mich zumindest mit ein bisschen mit Schadenfreude erfüllt...

Wenn ich die Strecke mit der Bahn fahre, dann freue ich mich immer wie ein kleines Kind, wenn mal ein moderner Regionalzug unterwegs ist. Zu den Zeiten, die ich fahre, scheinen aber fast ausschließlich uralte Züge aus den gefühlten 40er Jahren unterwegs zu sein.

Die Aussentüren sind für Alte und Kinder oft kaum zu öffnen, die Abteiltüren arbeiten mit ihrer Automatik vor allem gegen den Fahrgast, die Sitze sind so umbequem, dass man meinen könnte, sie dienten dem Zweck, den Fahrgast vom sitzenbleiben abzuhalten. Das Zugpersonal taucht nur selten auf, was bei mir komischer Weise dazu führt, dass ich mich ungerecht behandelt fühle, weil ich als zahlender Kunde nicht kontrolliert werde...

Nun kommt also die BOB - die Bayerische Oberlandbahn - zum Zuge (im wahrsten Wortsinne). Die haben wohl ein preislich recht agressives Angebot gemacht, mit dem die Bahn nicht habe mithalten können oder wollen. Und jetzt zeigt sich die Bahn enttäuscht!!! Das nervt.

Entweder, die Bahn steht zu ihrem angestrebten Status als privatwirtschaftliches Unternehmen, oder sie bleibt in staatlicher Hand als ein Betrieb, der einen Versorgungsauftrag erfüllt ohne Anspruch auf Gewinnerzielung... Oder aber sie macht privatwirtschaftliche Angebote.

Der französische Konzern Violia bietet doch nicht mehr Geld und neue Züge und ständige Zugbegleitung, wenn sich auf der Strecke kein Gewinn erzielen lässt. Warum ist die Bahn nicht selbst auf die Idee gekommen, moderne Züge und mehr freundliches Personal einzusetzen? Nein, die lassen ihre Kunden lieber im Winter frieren, im Sommer schwitzen und im Regen stehen... :-(

Ich freue mich auf die BOB in meiner Region, weil diese Firma auf den Strecken, die sie bereits bedient, einen ausserordentlich guten Service liefert und die Pendler sehr zufrieden sind mit Technik, Preis und Service...

Was will man mehr.

Keine Kommentare: