Als (meist) tadelloser Bürger habe ich kein Problem mit Polizisten. Im Gegenteil - ich betrachte die Herren in Uniform indirekt sogar als meine Angestellten. Sie werden von meinen Steuern bezahlt, um Dinge zu tun, die ich nicht kann, oder auch nicht will.
Auch hatte ich noch nie Probleme bei Verkehrskontrollen oder sonstigen Kontakten mit der Polizei. Selbst wenn mich der Beamte um 3:00 Uhr Früh auf der Suche nach Alkohol-, oder Drogensündern aufhält und zunächst etwas forsch nach Papieren und Drogenkonsum fragt, bleibe ich aufrichtig freundlich. Nach wenigen Sekunden zahlt sich die Freundlichkeit in der Regel aus, und ich kann meine Fahrt ohne weiter gehende Kontrollen fortsetzen.
Selbst, wenn ich nach zu schneller Fahrt aufgehalten werde, lasse ich mich nicht zu Ansichten, wie "...diese Abzocker..." oder ähnliches hinreißen, sondern bedenke erst, wer hier primär eine Regel verletzt hat - das war dann wohl ich. Also lasse ich die Damen und Herren ihren Job machen, für den ich sie letztendlich auch bezahle. Schließlich ist es ja keinesfalls in meinem Interesse, dass Verkehrsregeln nur dann eingehalten werden, wenn sie vom Fahrer eines Fahrzeuges als sinnvoll erachtet werden.
Nun patroulieren in den öffenltichen Verkehrsmitteln auch private Sicherheitsdienste. Auch gegen diese habe ich nichts einzuwenden. Schließlich bezahle auch ich diese Herrschaften - über die (meist bezahlte) Fahrkarte. Und wenn ich sie nicht gekauft, oder entwertet habe, dann beschwere ich mich auch nicht über 40,- Euro erhöhtes Beförderungsentgelt.... schließlich habe ich entschieden, schwarz zu fahren.
Was mich aber fast zur Weißglut bringt, sind die jungen, fast kahl geschorenen (zumeist männlichen) Sicherheitskräfte, die sich nicht gebührlich zu benehmen wissen.
So war ich vergangene Woche im Untergeschoß der S-Bahn am Stachus (Karlsplatz) und habe, um die Wartezeit zu überbrücken, einen Kaffee mit einem Schuß Haselnuss getrunken. Während ich also auf meinen Zug warte, bleibe ich noch im Zwischengeschoß und beobachte folgende Szene:
Eine ältere Dame wendet sich hilfesuchend an zwei Herren, die hier stehen, um die Passanten zu beobachten. Sie sind uniformiert und mit dem Logo der Deutschen Bahn geschmückt. Beide stehen wenig motiviert an einer Absperrung gelehnt. Der eine (jüngere) hängt in einer gelangweilten Beugung über das Geländer. Der andere (ältere) lehnt sich lässig mit verschränkten Armen zurück.
Beide ignorieren die Dame und nehmen sie erst dann wahr, als diese sie direkt anspricht und um Auskunft bittet.
Und nun, was mich wirklich nervt:
Die beiden unterhalten sich mit der Dame. Dabei verändern sie zu keinem Zeitpunkt ihre demonstrativ lässig desinteressierte Körperhaltung. Auch der Gesichtsausdruck der Herren verändert sich kaum. Kein Lächeln, kein hilfsbereiter Blick.
Jeder, der auch nur einen Hauch Ahnung von Körpersprache hat, wird mir Recht geben, dass ein solches Verhalten wohl kaum zu einem freundlichen und serviceorientierten Unternehmen passt.
Bei der Polizei wird man (zumeist gründlich) auf seine Charakterliche Eignung geprüft, einen solchen Beruf auszuführen. Ist es bei privaten Sicherheitsdiensten und der Deutschen Bahn nicht üblich, solche Personen vor ihrem Einsatz in der Öffentlichkeit zu testen? Wird hier garkein Wert auf höfliche Umgangsformen, oder zumindest auf ein Mindestmaß an guter Kinderstube gelegt?
Meine Beobachtungen (die hier aufgeführte ist nur ein Beispiel für viele ähnliche Erlebnisse) lassen den Verdacht zu, dass hier zu wenig Wert auf charakterliche Eignung, oder auch nur Umgangsformen gelegt wird.
Ich finde das sehr bedauerlich. Schließlich soll der Fahrgast Vertrauen zu den eingesetzten Kräften haben. Er soll keine Hemmungen aufbauen, sich an die Bediensteten zu wenden.
Meine Abschließende Bitte an alle, die in Zukunft nebst der Polizei ein gewisses Maß an seriöser Sicherheit anbieten wollen: schaut Euch die Leute genau an. Sie sind das Aushängeschild Eurer Firma. Was sie kaputt machen, kann keine Werbung, keine Öffentlichkeitsarbeit wieder ausbügeln. Denn sie gehören zu unserem Alltag. Sie sind es, die wir als "Bahn", als "Stadt", oder die jeweils beauftragende Firma wahrnehmen.
Montag, 28. Mai 2007
Freitag, 25. Mai 2007
Lindwurmstüberl
Es ist gemeinhin bekannt, dass man die guten Dinge im Leben immer erst zu schätzen lernt, wenn sie einem entzogen werden. Und besonders schmerzhaft spürt man einen solchen Verlust, wenn er die Lebensqualität wesentlich beeinträchtigt.
Und ich bin fest davon überzeugt, dass ich an dieser Stelle für viele Münchner spreche, die den gleichen Schmerz wie ich fühlen und sich eines wesentlichen Teils ihrer Lebensqualität beraubt fühlen.
Das Lindwurmstüberl ist (vorübergehend) geschlossen und wird renoviert.
Diese Gaststätte ist (oder vielmehr wird gewesen sein) ein von aussen wenig attraktiver Flachbau. Als Baracke nach dem Krieg errichet, verpachtet die Augustiner Brauerei hier eine Gastwirtschaft, wie sie im Zeitalter von Dönerbuden und Vinzenzmurr ausgesprochen selten geworden ist.
Das Lindwurmstüberl ist so demokratisch wie Oktoberfest oder Biergarten. Hier sind alle gleich. Der Bankdirektor speist neben dem Handwerker, der Harz-IV Empfänger gönnt sich den rar gewordenen Luxus, auswärts zu essen, neben der Rentnerin, die hier seit über 40 Jahren jeden Samstag ihren Schweinebraten genießt.
Die meisten Besucher hier sind Stammgäste. Sie schätzen, dass hier nur wenig Wert auf Formalitäten gelegt wird, dafür aber umso mehr auf das, was man gut bürgerliche Küche nennt. Und damit bin ich schon bei meinem Schmerz:
Bis in den August hinein wird diese zünftige Wirtschaft geschlossen sein. Allerdings nicht wegen Betriebsurlaub, oder andere Bequemlichkeiten. Es geht um die Renovierung des hinfällig gewordenen Baus.
Und das bedeutet bis dahin:
- keine Möglichkeit mehr, einen der letzten hausgemachten Kartoffelsalate Münchens zu essen
- keine Chance auf eine Rinderlende in Pfefferrahmsoße, die einem förmlich auf der Zunge zergeht
- keine Gnade für die Münchner, welche Süchtig sind nach dem nachweislich besten Brathühnchen der Stadt
Das Lindwurmstüberl ist ein echter Geheimtipp. Faire Preise, autentische Bedienungen und qualitativ wie geschmacklich einwandfreie Speisen.
Was ist eine Autentische Bedienung?
Auf keinen Fall wird man hier von studentischen Aushilfskräften bedient, die schon bei drei Gästen gleichzeitig in Panik geraten und dann eine Bestellung nach der anderen vergessen, oder falsch liefern.
Nein - die Bedienungen im Lindwurmstüberl sind absolute Profis! Jeder Gast wird hier gleich behandelt; egal, ob Harz-IV Empfänger, oder Bankdirektor. Und auch bei Hochbetrieb (immer zum Mittags- und Abendgeschäft) behalten die resoluten Frauen (und auch der ein oder andere Mann) sowohl Nerven, als auch Überblick.
Keine gespielte Freundlichkeit. Dem Fremden mag der Service anfangs etwas rau erscheinen. Aber schon bald merkt man, dass der Umgang mit dem Gast einfach nur ehrlich ist. Ist der Gast freundlich und weiß sich zu benehmen, wird er es sehr gut haben. Und wenn nicht, dann halt nicht ;-)
Die Renovierung ist sicherlich schon aus baulichen Gründen dringend erforderlich. Aber wir (die Gäste des Lindwurmstüberls) hoffen alle, dass der ehrliche Charme dieses Lokals erhalten bleibt. Der bemerkenswert hohe Standart der Küche, der professionelle Service und die für Münchner Verhältnisse anständigen Preise; das sind die Gründe, warum das Lindwurmstüberl immer wieder zur Essenszeit voll sein wird.
Und ich bin fest davon überzeugt, dass ich an dieser Stelle für viele Münchner spreche, die den gleichen Schmerz wie ich fühlen und sich eines wesentlichen Teils ihrer Lebensqualität beraubt fühlen.
Das Lindwurmstüberl ist (vorübergehend) geschlossen und wird renoviert.
Diese Gaststätte ist (oder vielmehr wird gewesen sein) ein von aussen wenig attraktiver Flachbau. Als Baracke nach dem Krieg errichet, verpachtet die Augustiner Brauerei hier eine Gastwirtschaft, wie sie im Zeitalter von Dönerbuden und Vinzenzmurr ausgesprochen selten geworden ist.
Das Lindwurmstüberl ist so demokratisch wie Oktoberfest oder Biergarten. Hier sind alle gleich. Der Bankdirektor speist neben dem Handwerker, der Harz-IV Empfänger gönnt sich den rar gewordenen Luxus, auswärts zu essen, neben der Rentnerin, die hier seit über 40 Jahren jeden Samstag ihren Schweinebraten genießt.
Die meisten Besucher hier sind Stammgäste. Sie schätzen, dass hier nur wenig Wert auf Formalitäten gelegt wird, dafür aber umso mehr auf das, was man gut bürgerliche Küche nennt. Und damit bin ich schon bei meinem Schmerz:
Bis in den August hinein wird diese zünftige Wirtschaft geschlossen sein. Allerdings nicht wegen Betriebsurlaub, oder andere Bequemlichkeiten. Es geht um die Renovierung des hinfällig gewordenen Baus.
Und das bedeutet bis dahin:
- keine Möglichkeit mehr, einen der letzten hausgemachten Kartoffelsalate Münchens zu essen
- keine Chance auf eine Rinderlende in Pfefferrahmsoße, die einem förmlich auf der Zunge zergeht
- keine Gnade für die Münchner, welche Süchtig sind nach dem nachweislich besten Brathühnchen der Stadt
Das Lindwurmstüberl ist ein echter Geheimtipp. Faire Preise, autentische Bedienungen und qualitativ wie geschmacklich einwandfreie Speisen.
Was ist eine Autentische Bedienung?
Auf keinen Fall wird man hier von studentischen Aushilfskräften bedient, die schon bei drei Gästen gleichzeitig in Panik geraten und dann eine Bestellung nach der anderen vergessen, oder falsch liefern.
Nein - die Bedienungen im Lindwurmstüberl sind absolute Profis! Jeder Gast wird hier gleich behandelt; egal, ob Harz-IV Empfänger, oder Bankdirektor. Und auch bei Hochbetrieb (immer zum Mittags- und Abendgeschäft) behalten die resoluten Frauen (und auch der ein oder andere Mann) sowohl Nerven, als auch Überblick.
Keine gespielte Freundlichkeit. Dem Fremden mag der Service anfangs etwas rau erscheinen. Aber schon bald merkt man, dass der Umgang mit dem Gast einfach nur ehrlich ist. Ist der Gast freundlich und weiß sich zu benehmen, wird er es sehr gut haben. Und wenn nicht, dann halt nicht ;-)
Die Renovierung ist sicherlich schon aus baulichen Gründen dringend erforderlich. Aber wir (die Gäste des Lindwurmstüberls) hoffen alle, dass der ehrliche Charme dieses Lokals erhalten bleibt. Der bemerkenswert hohe Standart der Küche, der professionelle Service und die für Münchner Verhältnisse anständigen Preise; das sind die Gründe, warum das Lindwurmstüberl immer wieder zur Essenszeit voll sein wird.
Zu allererst

Mein Name ist Christian Hanreich, ich arbeite als Moderator, Schauspieler und Sprecher. Im Sommer 1971 wurde ich geboren.
Es gibt viele Dinge, die man täglich erlebt, von denen man gerne berichten würde. Dabei geht es mir nicht darum, dass ich von meinen ach so interessanten Erlebnissen im allgemeinen spreche. Vielmehr ist es mir ein Bedürfnis, Behörden, Unternehmen, Dienstleister und ähnliche Einrichtungen, bzw. was einem im Leben sonst noch so widerfährt, zu loben, wenn es angebracht ist. Natürlich wird auch der Tadel nicht zu kurz kommen ;-)
Aber jeder, den es interessiert, kann sich hier meine Meinung zu verschiedenen Angelegenheiten abholen. Dabei betone ich, dass es sich NUR UM MEINE MEINUNG handelt. Die hier getroffenen Aussagen beruhen ausschließlich auf meinen Subjektiven Ansichten. Sollte der ein oder andere Fakt allerdings auch einer Subjektiven Prüfung standhalten, so werde ich das anmerken.
Ihnen, den Lesern möchte ich noch ans Herz legen, mir gerne sachdienliche Kommentare beizusteuern.
Allerdings sollten Trolle, welche es sich zur Aufgabe gemacht haben, meine Person oder meine Rechtschreibung zu kritisieren, oder andere unsachlichen Kommentare abzusondern, die mit den jeweiligen Einträgen nichts zu tun haben, lieber wieder 9-live gucken, um dort nach Fehlern zu suchen (schließlich sind die gemeinten Personen genau die Zielgruppe).
Nun wünsche ich noch viel Spaß beim Lesen.
Liebe Grüße
Ihr
Christian Hanreich :-)
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